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Hier „Am Schüppchenberg“ soll sich im Jahre 1168 jener sagenhafte Silberfund zugetragen haben, der die Stadt Freiberg zur Berghauptstadt krönte. Hier liegen Freibergs Stadtanfänge – alte Geschichte auf Schritt und Tritt. Unser originales Berghaus stammt aus dem Jahre 1535. Unter strengsten Regeln des Denkmalschutzes wurde versucht, das Ursprüngliche zu bewahren. Davon zeugt nicht nur die wunderschöne Fassade, sondern auch die liebevoll rekonstruierte Raumstruktur mit einem offenen einsehbaren Dachstuhl.

Historie des Kartoffelhauses
Historie des Kartoffelhauses

Historisches vom Schüppchenberg

Am Schüppgen Berge lautet eine alte Bezeichnung für die Berggasse und weist auf sumpfiges Gelände hin, das sich unterhalb der Berggasse ausbreitete, als der Münzbach noch oberirdisch in der Senke der heutigen Wasserturmstraße floß. Am äußeren Hang entlang dieses Tales im Miriquidi, dem dunklen gebirgigen Urwald, der früher die Gegend bedeckte, führte die alte Salzstraße von Halle nach Böhmen. Ihr Verlauf entsprach etwa dem der heutigen Pfarrgasse, die oberhalb der Berggasse zum Donatstor hinaus ins Erzgebirge führt. Hier am Schüppchenberg soll sich im Jahre 1168 jener sagenhafte Silberfund zugetragen haben, der die Entwicklung der Stadt Freiberg zur Berghauptstadt mit ihrer weltbekannten Bergakademie begründete.

Historie des Kartoffelhauses
Historie des Kartoffelhauses

Goslarer Fuhrleute, die mit ihren Pferdegespannen Salz von Halle nach Prag brachten und sicher im heimischen Harz auch Fuhren für den Erzbergbau im Goslarer Raum erledigten, sollen am ausgewaschenen Hang des Schüppchenberges in den unbefestigten Fahrspuren Erzklumpen erblickt haben, die sie zu Hause aufschmelzen ließen. An Silber reiches Erz war gefunden worden und schnell siedelten sich mit dem Bergbau vertraute Niedersachsen an, um hier nach Erz zu schürfen.

Der Meißnische Markgraf Otto erwarb seine zuvor an das Kloster Altzella bei Nossen gegangenen Ländereien zurück und gab sie frei zum Erzabbau durch jedermann. Der „freie Berg“ gab der sich schnell entwickelnden Stadt ihren Namen. Als „Otto der Reiche“ ging der weitsichtige Markgraf in die Geschichte ein. Seit rund hundert Jahren schmückt sein Standbild den Marktbrunnen vor dem Freiberger Rathaus. Die silberne Grundlage für Sachsens Glanz wurde geschaffen.

Aus bergbaulicher Sicht ist es sehr wahrscheinlich, daß sich dieser historische Silberfund tatsächlich am Schüppchenberg zugetragen hat. An der steilen stadtauswärtigen Talseite quert ein erzreicher Hauptstollngang das Münzbachtal und es ist leicht vorstellbar, daß einzelne Erzbrocken zwischen den Steinen des holprigen Fahrweges zu finden waren – hier, am Hang vor dem Kartoffelhaus.